27.04.2013

Rotatorenmanschettenruptur (Rotatorenmanschettenriss)


Die Rotatorenmanschettenruptur (Rotatorenmanschettenriss) ist eine Verletzung der Schulter. Der Riss betrifft eine oder mehrere Sehnen der vier Muskeln, die die sogenannte Rotatorenmanschette bilden. Meist wird die Sehne des Obergrätenmuskels verletzt, die Supraspinatussehne.

Folgende vier Muskeln und ihre Sehnen bilden die Rotatorenmanschette und können bei einer Rotatorenmanschettenruptur verletzt werden:

• Obergrätenmuskel (Musculus supraspinatus)
• Untergrätenmuskel (Musculus infraspinatus)
• kleiner runder Armmuskel (Musculus teres minor)
• Unterschulterblattmuskel (Musculus subscapularis)

Alle vier ziehen vom Schulterblatt zum Oberarmknochen und setzen dort mit ihren Sehnen an. Ihre Aufgabe besteht darin, das Schultergelenk zu stabilisieren und den Kopf des Oberarmknochens in der Gelenkpfanne des Schulterblatts zu halten. Die Muskeln sind am Heben und Drehen des Armes beteiligt und helfen, die Hand für bestimmte Bewegungen und Tätigkeiten in Position zu bringen.

Eine Rotatorenmanschettenruptur verursacht je nach Ausmaß unterschiedliche Beschwerden. Dabei gilt, dass eher kleine Risse häufig mehr schmerzen als größere Schädigungen. Typische Symptome sind belastungs- und positionsabhängige Schulterschmerzen, die vor allem beim seitlichen Anheben des Arms (Abduktion) gegen Widerstand auftreten. Auch nachts schmerzt die Schulter mitunter, wenn man auf der Seite liegt.

Ein Rotatorenmanschettenriss trifft überwiegend Menschen nach dem 30. Lebensjahr, häufiger Männer als Frauen. Es bestehen vorwiegend drei Ursachen für eine Rotatorenmanschettenruptur:

• Verschleiß (Degeneration), begünstigt durch langjähriges Arbeiten über Kopf oder sogenannte Überkopfsportarten wie Tennis, Basketball, Handball, Golf
• Einengung und Schädigung der Sehnen durch Platzmangel in dem Raum unter dem Schulterdach (sog. subakromiales Impingement)
• Verletzungen und Unfälle, etwa ein Sturz auf den Arm oder die Schulter


Ein Riss tritt in aller Regel nur bei vorgeschädigten Sehnen auf. Eine gesunde und reibungslos "arbeitende" Rotatorenmanschette ist für viele Bewegungen der Schulter, des Arms und der Hand unverzichtbar. Daher sollte nach einer Rotatorenmanschettenruptur rasch mit der Therapie begonnen werden. Sie umfasst – je nach Schweregrad, Alter, Beruf und Anspruch des Betroffenen – nicht-operative (konservative) und operative Maßnahmen.

Die konservative Behandlung setzt auf Medikamente gegen Schmerz und Entzündung sowie auf physiotherapeutische Maßnahmen. Als typische Operation gilt die Naht der Rotatorenmanschette. Nach dem Eingriff muss der Betroffene den Arm auf spezielle Weise lagern. Mit physiotherapeutischen Übungen lassen sich Kraft und Beweglichkeit der Schultermuskeln beziehungsweise des Schultergelenks wieder aufbauen.